Ahlhorn vor 1915

Das Oldenburger Dorf „Ahlhorn“ lag auf einer Hochfläche der Geest mit riesigen Heideflächen und bestand im Wesentlichen aus einigen wenigen Bauernhöfen. Ahlhorn hatte um 1900 gerade mal 386 Einwohner.

 

Haupterwerb der Ahlhorner war jahrhundertelang die Schafzucht.

Dazu nutzten sie die ausgedehnten Heideflächen als Weide.

In den Wintermonaten waren die Schafe in den typischen Schafställen untergebracht.

Diese hatten neben dem Schutz der Schafe noch den Zweck Naturdünger (Plaggendüngung) zu produzieren, der bei den kargen, sandigen Böden von besonderer Bedeutung für den Anbau war.

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   Postkarte: „Heidelandschaft bei Ahlhorn“ um 1900

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    Postkarte: „Ahlhorner Heide – Schnucken am Koven“ um 1900

 


Einen typischen Hof zeigt die Postkarte aus dem Jahr 1908. Es handelt sich um die Sandkuhlsche Brinksitzerei, die seit 1833 im Besitz der Familie Becker ist und schließlich 2018 abgerissen wurde.

typischen Hof aus der Zeit Postkarte typischen Hof aus der Zeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Hof Becker auf einer Postkarte von 1908                                                                     Aufnahme von November 2018 - kurz vor dem Abriss

 

Eine Besonderheit stellte Ahlhorns verkehrstechnische Lage dar: Ahlhorn lag direkt am Kreuzungspunkt


 • der flämischen Heerstraße (Hamburg – Bremen – Amsterdam)
 • und der Chaussee von Oldenburg nach Osnabrück  (und von dort aus in alle südlichen Länder).


Dementsprechend hatte Ahlhorn schon ab 1824 eine Postspedition und ab 1875 einen Bahnhof und entsprechenden Bahnanschluss.

 

Das alte Posthaus (Postkarte von 1902)

Der Ahlhorner Bahnhof (Postkarte um 1910)

 

 

 

 

 

 

 

 

  Das alte Posthaus (Postkarte von 1902)

 

 

Der Ahlhorner Bahnhof (Postkarte um 1910)                          

 

Den ersten größeren Betrieb mit industriellem Ansatz gründete 1886 J.H. Wultzen, mit einem Dampfmühlenbetrieb, Schweinemästerei, Molkerei, Sägerei, Drescherei, Bäckerei, Handel und Gastwirtschaft.
Die Postkarte zeigt 4 Motive des Betriebes:
  • Schweinemast (links oben),
  • Mühle, Sägerei, Kohlenhandlung (rechts oben),
  • Dampfmaschinenraum, davor Molkerei (links unten),
  • Bäckerei, Handlung und Wirtschaft (rechts unten)

 

4 Motive eines Betriebes Postkarte

 

Mit Gaststätten war Ahlhorn sehr gut ausgestattet. Die erste, seit 1732 bekannte Gaststätte gehörte Posthalter Oltmann, die 1842 erweitert wurde (heute: Pensionsstall Spicker).

Es folgten:
  • Gastwirtschaft im Posthaus (1824)
  • Gastwirtschaft „Zum Baumweg“ bei Gut Lethe (1840)
  • Schnittgers Höhe (1842)
  • Gastwirtschaft im Bahnhof (1876)
  • Kleine Schankstube Wultzen (ca. 1900)
  • Zum Neuen Hause (Oltmann/Rönnau) (1908)
  • Ahlhorner Krug (1913)

 

Eine Gastwirtschaft in Ahlhorn

Eine Gastwirtschaft in Ahlhorn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Gastwirtschaft in Ahlhorn

 

 

Eine Gastwirtschaft in Ahlhorn

Eine Gastwirtschaft in Ahlhorn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildnachweis:
Alle Bilder "Ahlhorn vor 1915": Sammlung Jörg Ebert


Copyright: Jörg Ebert 2020